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At the movies

Friday, Jun. 18, 2004 - 10:29

Da ich in letzter Zeit wieder einige Filme gesehen habe � was auch nicht alle Tage vorkommt � und sonst nicht wirklich viel zu berichten hätte, hier mal wieder ein kleiner Empfehlungs- und Abratungs-Flash. Vielleicht sucht der ein oder andere ja noch nach cineastischer Wochenendunterhaltung. Nun denn, was h�tten wir im Angebot?

Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
Nicht mal der deutsche Verleiher scheint sich einig zu sein, ob man das namensgebende Zauberergef�ngnis nun mit z oder s schreibt, aber das kann diesem feinen Film auch keinen Zacken aus der Krone brechen. Der endlich-mal-nicht-Chris-Columbus � Regisseur bringt gottseidank mal gen�gend Mut mit, um den Film zumindest streckenweise doch eigene Wege gehen zu lassen und die Rowlingsche Buchvorlage einfach nur als das zu nehmen, was sie ist: eine Vorlage, ein Richtwert. Das 460-Seiten-Werk h�tte bei einer eins zu eins-Umsetzung, wie sie die beiden vorhergehenden Potter-Filme vorgemacht haben, vermutlich in einem F�nfst�nder geendet. Insofern ist es nur vern�nftig und logisch, dass sich Drehbuch und Regie einen Furz darum scheren, ob die ganzen Kiddies auch ja all ihre Lieblingsszenen aus dem Roman auf der Leinwand wiederfinden. Tun sie n�mlich nicht, und dadurch gewinnt der Streifen ungemein. Die Handlung ist mit der des Buches nat�rlich identisch, wurde nur stark gestrafft und reduziert. Puristen d�rfte das sehr �bel aufsto�en, aber wer nicht gerade erst den Roman gelesen, also frisch im Ged�chtnis hat, sollte sich auf einen spa�igen, rasanten und streckenweise durchaus nicht kindgerechten Film gefasst machen. Schade, dass der Regisseur schon wieder das Handttuch geworfen hat.

Secretary
Hmm, warum muss ich nur st�ndig an �Sex, L�gen und Video� denken? Vermutlich, weil mir James Spader seitdem nie mehr so gut gefallen hat, wie hier in Secretary. Dieser Film ist ein kleines Schmuckst�ck, das zu entdecken mehr als lohnenswert ist. Komplexbeladene Sekret�rin mit Hang zur Selbstverst�mmelung ger�t an verklemmt masochistischen Arbeitgeber. Es entwickelt sich ein ... eher ungew�hnliches Arbeitsverh�ltnis, das beiden aber bietet, wonach sie (ohne es zu wissen) immer gesucht haben. Klingt strange? Ist es auch, angenehm schr�g und hoffnungslos romantisch sowieso. Kein alberner Film, trotz allen Humors. Kein plakativer Film, nicht im Geringsten. Ansehen und selbst erfahren.

Eternal Sunshine of the Spotless Mind
Nein, ich weigere mich, diesem Traum von einem Film seinen deutschen Hohlbrot-Titel �Vergiss mein nicht!� zu gew�hren. Diese zutiefst poetische Odyssee der besonderen Art hat weitaus besseres verdient, als die st�mperhaften Humor-Versuche deutscher Filmverleiher. Dann doch lieber der Originaltitel, der zwar ein relativ kontextloses, aber als solches durchaus angebrachtes Zitat vom ollen Pope Alexander... scusi: Alexander Pope darstellt. Jim Carrey liebt Kate Winslet, und das schon seit l�ngerem. Doch die Beziehung kam zu einem bitteren Ende und die flipppige Kate nutzt die M�glichkeiten der modernen Technik und l�sst sich den Ex aus dem Ged�chtnis l�schen. Der zutiefst traurige Carrey kann mit dieser unerwarteten Wendung �berhaupt nicht umgehen und versucht, seine Trauer und seine Ratlosigkeit durch einen �hnlichen Eingriff in sein eigenes Hirn wettzumachen. Erst als die �Ged�chtnis-Putzkolonne� durch seine Erinnerungen schwirrt und alles l�scht, was irgendwie mit Kate Winslet zu tun hatte, erkennt er, dass auch eine im Streit beendete Beziehung davor durchaus ihre guten Momente hatte, die man doch gerne �behalten� w�rde. Carrey l�uft mental los, um seine Erinnerung an Kate irgendwo im Ged�chtnis zu verstecken, wo die L�sch-Maschine sie nicht findet. Da der Film in verschiedenen Zeitebenen spielt, verrate ich nichts, wenn ich sage, dass dieses Versteckspiel scheitert und sich Carrey und Winslet am Tag danach als Fremde begegnen. Und wer jetzt denkt, dass dies das Ende der Story ist, der irrt gewaltig.
Leuts, dieser Film ist so gro�, dass mir die Superlative fehlen, um ihn auch nur ansatzweise w�rdig zu beschreiben. Jim Carrey beweist einmal mehr, wie str�flich er doch untersch�tzt wird. Bitte mehr seri�se/tragische Rollen f�r diesen Mann! Nach dem Film ger�t man stark ins Gr�beln, welche Ex-Beziehung man vielleicht doch mal wieder anrufen sollte. Dieser Drang unterliegt gottseidank schlie�lich der gesunden Vernunft, aber der Effekt an sich ist dennoch bemerkenswert. Ansehn!

Adaptation
Unglaublich, dass diese Gurke vom selben Autor ist, wie der zuvorgenannte Film. Adaptation erz�hlt die Geschichte des Drehbuchautors Charlie Kaufman, der nach seinem Hit �Being John Malkovitch� (oder wie auch immer der sich schreibt) einen gaaanz anderen Film schreiben will: einen Film �ber Blumen. Ein cineastisches Non-Event. Handlungslos. Figuren-los. Der Roman (das Sachbuch?) �The Orchid Thief� dient als literarische Vorlage, doch wie bittesch�n schreibt man �ber Nichts, ohne sein Publikum zu langweilen. Adaptation ist ein Meta-Film �ber das Drehbuchschreiben, ein st�ndiger work-in-progress, das sich in jeder Minute selbst thematisiert. Nicholas Cages Kaufman verstrickt sich in immer abstruseren Drehbuchentw�rfen, die alle ins narrative Nirvana f�hren und in Adaptation gnadenlos gezeigt werden. Cage schreibt es, der Film zeigt es, denn Adaptation ist alles andere als ein homogenes Werk. Kaufman, so scheint es, wollte tats�chlich dieses abstruse Blumen-Ding durchziehen, stellte aber im Laufe des Unterfangens fest, dass das ganz einfach nicht funktioniert. W�hrend n�mlich Nicholas Cages Hollywood-Schreiber �ber seinen eigenen Idealen verzweifelt, macht sein Zwillingsbruder (der ebenfalls von Cage gespielte, fiktive Donald Kaufman) mit einem zutiefst unlogischen sex-and-crime � Drehbuch aus der Klischeekiste bei den Studios den gro�en Reibach. Am Ende sieht auch der echte Kaufman ein, dass ein �gutes�, besser: ein funktionierendes Script nicht ohne Gewalt, Verfolgungsjagden und Kopulationsbebilderung auskommt, verl�sst die Meta-Ebene und schickt sein Drehbuch-Ich Cage in eine ebenso haarstr�ubende, wie unsinnige Kriminalhandlung mit Gewalt, Verfolgungsjagden und Kopulationsbebilderung.
Adaptation will clever sein. Adaption h�lt sich f�r bedeutsam und erfrischend selbstironisch. Doch Adaptation versteht meist nur zu langweilen. Der Aufmacher, Drehbuchautor verzettelt sich in eigener Idee und macht sein Scheitern zum Inhalt des fertigen Scripts, mag ja noch ganz originell sein und auch f�r einige gute Szenen sorgen, aber im Gesamtbild gesehen ist dieser Film ebenso belanglos wie uninteressant. Ein Konglomerat aus Ans�tzen und Neuanf�ngen, die in der kreativen Kapitulation vor dem Mainstream enden. Daher: unbefriedingend und belanglos.
... und besten Dank an Charis, die mich v�llig zu Recht daran erinnerte, dass ich zumindest den Namen des Filmes richtig schreiben sollte: Adaptation, nicht Adaption. Cheers!

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